Archiv der Kategorie: Schweiz
Missverständnis an der Supermarktkasse
Dann und wann geht der Mensch mal einkaufen und dann und wann führt ihn sein Weg in den Supermarkt, so auch wir.
Nachdem wir so durch die Gänge huschten und hin und wieder auch trödelten, hatten wir unseren Einkaufswagen gut gefüllt und der Weg zur Kasse war unser neuer Kurs.
An der Kasse teilen wir uns den Einkaufsjob. Einer bezahlt und der andere nimmt die Waren vom Band und packt diese als rechtmäßges Neueigentum in den Einkaufskorb. Manchmal bekommt man an der Kasse was angeboten, kostenlos. Das nennt man dann "offeriert". Manchmal sind es irgendwelche Sammeltütchen gefüllt mit Schnickschnack für Kinder, manchmal sind es Pröbchen für Waschmittel oder Duschgel oder irgendwas ganz anderes. Diesmal war es was ganz anderes.
Kassierer (ja es gibt sie auch in männlich): "Haben Sie Katzen?"
Ich steh am Ende des Bandes und dank der Geräuschkulisse um mich herum versteh ich: "Haben Sie die Karte?" Ich dachte dabei an diese Plastikkarte, die die klassischen Rabattklebemarken ersetzte und mein Einkaufsverhalten elektronisch an die Supermarktverwaltung weiterleitete, damit sie immer die Waren parat haben, die ich bevorzuge.
Ich dann also: "Die Karte hatte ich Ihnen schon gegeben!"
Mein Mann, der mit gezücktem Portemonaie direkt beim Kassierer stand: "Nein, ob wir Katzen haben."
Ich: "Nein, aber wir haben Katzenfresser."
Der Kassierer wird ein zwei Nuancen blasser: "Na wems schmeckt."
Ich schiebe noch hinterher: "Ich mein unsere beiden Huskies." Und grinse dabei, um zu zeigen, daß ich das nicht so ganz ernst meine.
Der Kassierer nun doch etwas erleichtert, legte das Tütchen mit dem Katzenfutterpröbchen wieder beiseite: "Achso, ich dachte schon… "
Sie klingeln wieder
…, die bettelnden Menschen.
Im ersten Moment berührt einem das erbärmliche Erscheinen dieser Menschen, aber dann setzt sich die Rationalität durch. Sie verwenden das gleiche Klingelsignal wie der Briefträger, sie baldowern die Umgebung aus und sie sind bandenmäßig organisiert. Damit geöffnet wird, klingeln die "Bettler" mittlerweile genauso wie die Zusteller von der Post. War die Post noch nicht da, öffnet der ahnungslose Bewohner, das ahnungslose Schulkind. Wird geöffnet, bekommt man, ein meist laminierten, Zettel entgegengehalten. Drauf stehen rührende und in schlechtem Deutsch verfasste Gründe, warum man dieser Person Geld geben sollte.
Öffnet man nicht, wird die Umgebung abgecheckt. "Gibts da was zu holen?" "Wie kommt man rasch rein?" Sind diese beiden Fragen geklärt, ist der Einbruch auch schon organisiert und rasch durchgeführt.
Die Polizei fordert ihre Mitbürger auf zu beobachten und zu melden. Beobachten tun viele, melden eher weniger, will ja keiner eine Petze sein. Aber lieber einmal zu viel gepetzt, als einen Einbruch zu beobachten. Letztendlich freut man sich dann doch, daß der Nachbar aufgepaßt hat und das Haus unberührt blieb…
Kacem El Ghazzali: Liebe Schweiz, hier meine Ansichten über die Burka
Vor ein paar Wochen war Kacem eingeladen zu einer Versammlung der Freidenkervereinigung der Schweiz, er wurde von Daniel Stricker begleitet, einem Blogger und Youtuber, der außerdem Präsident der Freidenkervereinigung in St. Gallen (Ostschweiz) ist.
Während ihrer Zugreise diskutierten sie ein Dokument welches von der Freidenkervereinigung vorbereitet wurde, betreffend einer Initiative der SVP, die ein gesetzliches Verbot der Burka in der Schweiz fordert.
Daniel Stricker hatte Bedenken, besonders weil das Thema eng verbunden ist mit Fragen der Menschenrechte, wie die persönliche Freiheit und dem Recht der Frauen, sich anziehen zu dürfen, wie sie möchten usw.
Er war aber auch völlig einverstanden mit dem Standpunkt der lokalen Freidenker: “Ich bin gegen die Burka, aber auch gegen das Verbot der Burka, weil das in der Schweiz schlicht noch kein Problem ist. Die Parteien des rechten Flügels (deren Mitglieder unter anderem auch Christen sind) wollen ein Thema daraus machen, um Stimmen zu gewinnen."
Als Mensch mit islamischem Hintergrund, der die implizite Bedeutung der Burka versteht, antwortete Kacem ihm:
Für mich erzwingt die Burka die Ungleichheit der Geschlechter und die Verachtung der Frau. Ich würde sogar sagen, dass sie ihre Existenzverleugnung ist, und eine Verleugnung ihres Rechtes, Raum in der Öffentlichkeit einzunehmen.
Es ist, als ob der Islam, mit seiner Hijab und Burka uns sagen wollte, dass der normale Platz der Frau zwischen den Mauern ihres Zuhauses ist, weg von den neugierigen Augen der Gesellschaft.
Ein Versuch, sie zu isolieren und sie ihres Rechts zu berauben, Erfahrungen und Erlebnisse mit der Gesellschaft auszutauschen, zu kommunizieren und Freundschaften zu schliessen.
Wie also können wir eine solch schwere Beeinträchtigung der Rechte der Frau in westlichen Gesellschaften zulassen, ohne jeden Versuch, eine solch rückwärtsgerichtete und kranke Kultur zu bekämpfen? Eine Kultur, welche die Frauen auf ein Loch für Sex reduziert, eine Maschine, die zur Fortpflanzung und zum Kochen dient. Ihre Geschlechtsgenossinnen hingegen, stehen im Westen mit Männern auf allen intellektuellen und künstlerischen Feldern im Wettbewerb. Vielleicht akzeptieren wir, mit viel Schmerz und Trauer, wie Frauen Burka tragen im TV oder im Internet, in Saudi Arabien, Afghanistan oder Iran…
Jedoch solche Sklaverei sich in westliche Länder wie die Schweiz einschleichen zu lassen unter der Maske dessen, dass man alternative Kulturen respektieren wolle, wäre nicht akzeptabel. Wie kann ich eine Kultur respektieren, die den Wert der Frauen degradiert und sie ihrer Grundrechte beraubt?
Es ist, als würde man Respekt vor dem Nationalsozialismus verlangen oder vor der Steinigung im Iran!
Offen gesagt, ist dies ein Versuch, den guten europäischen Geschmack zu verderben, indem die Kultur des Hijab und der Burka in den Westen exportiert wird. Die westliche Kultur, die in dieser Sache seit der Renaissance Fortschritte erzielt hat auch Dank der vielen Opfer der feministischen Bewegungen.
Die Burka, eine Verschleierung, ist ein großes Sicherheitsrisiko im sozialen Milieu. In das Gesicht eines Menschen zu schauen ist der beste Weg einen Menschen zu erkennen, seine Stimmung aufzunehmen. Das Sehen des Gesichtes hilft, Menschen untereinander zu kommunizieren. Das Gesicht eines Menschen drückt per Mimik Emotionen aus, Freude, Furcht, Wut, Angst, Glück. Wie kann ich mich etwa in einem Bus sicher fühlen, wenn die Person neben mir ihr Gesicht versteckt, und ich nicht einmal sicher sein kann, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt, einen Freund oder einen Feind?
“Hijab und Burka tragen auch gefährliche religiöse und rassistische Botschaften: Ein derart gekleidetes Mädchen vermittelt die Idee, dass sie nur einen Muslim heiraten würde oder jemand, der zum Islam konvertiert ist. Dies könnte eine mögliche Integration in die westliche Kultur behindern oder zumindest erschweren. Jeder Muslim erwartet, dass seine Schwester (sowohl im religiösen als auch im wörtlichen Sinne) nur einen Muslim gebärt, und das ist auch der Grund, weshalb diese „Kleidermode“, eben Burka und ähnliches, in Schulen und Ausbildungsstätten, sowie an anderen sozialen und öffentlichen Orten, verboten werden sollte. Die Hijab, obwohl mit einer ähnlichen Konnotation versehen, bleibt eine moderate Form islamischer Bekleidung, und obwohl ich auch diese Praktik nicht sonderlich mag (warum, um der Gleichheit willen, bedecken denn nicht auch muslimische Männer ihre Haare?), so denke ich nicht, dass eine gesetzliche Regelung zum heutigen Zeitpunkt erstrebenswert ist. Ich muss dazu sagen, dass ein gesetzliches Verbot nicht genügen würde, das Problem zu lösen: Der Islam muss reformiert werden, so dass muslimische Frauen dieselben Rechte wie nicht-Muslime haben können… und so dass die alten Lehren erneuert werden, weil sie in die Vergangenheit gehören, wogegen die Zukunft der Freiheit gehört, der Gleichheit und den Menschenrechten. Aber weil es scheint, als gäbe es keine Neugestaltung und Intellektualisierung innerhalb des islamischen Körpers, ist die gesetzliche Lösung die einzig mögliche.
Während meines Besuches in Zürich war ich überrascht, Burka tragende Frauen mit ihren Kindern am Fluss (Limmat) sitzen zu sehen. Die Szene erschien mir so exotisch, obwohl ich doch den Anblick von Frauen in Hijab und Burka in meinem Heimatland Marokko gewöhnt war. Ich hatte nicht erwartet, dass eine so kranke Mentalität über seine Grenzen hinausgeht und alles wie Krebs infiziert.
Es ist nicht eine notwendige Praktik der Religion, wie es viele extremistische Lehrmeister darstellen, sondern in ihrer jetzigen Form vielmehr eine jüngere Erfindung der salafistischen Glaubensrichtung. Ähnliche Kleidungsformen existierten lange vor dem Islam und auch in verwandten Zivilisationen, aber als sie damit begannen diese in der muslimischen Bevölkerung zu verbreiten, hat sie niemand aufgehalten. Stattdessen wurde die neue Bekleidungsform von vielen begrüßt als eine Möglichkeit, Frauen zu versklaven und ihre Bewegungen einzuschränken.
Einige Leute sagen, dass die Burka in der Schweiz nicht als Phänomen bezeichnet werden kann, die ein gesetzliches Verbot rechtfertigt, aber warum denn nicht? Warum müssen wir warten, bis das Problem tatsächlich ein verbreitetes Phänomen wird, mit einer breiten Basis an Unterstützern, und dann wäre die Herausforderung noch viel grösser, und es wäre noch viel schwieriger die Burka gesetzlich zu verbieten?
Es wäre weiser, die Burka und ähnliche kulturelle Praktiken, die den Wert der Frauen degradieren und ihre Freiheit einschränken, von Anfang an zu verbieten.
Ich flehe die Menschenrechtsaktivisten an, diese Phänomene sozial und historisch zu diskutieren, bevor sie ein positives oder negatives Urteil fällen, statt die Methoden der sportlichen Kritik zu benutzen, welche schwach sind und nicht akzeptabel. Das Tragen der Burka erscheint vielleicht wie ein Recht, das geschützt werden muss, aber Tatsache ist, dass es nichts mehr ist als eine Manifestation negativer und inhumaner Kultur.
Dieser Artikel wurde auf Englisch verfasst von Kacem El Ghazzali. Der Originaltext kann auf seinem eigenen Blog nachgelesen werden. Diese Übersetzung erfolgte auf seinen Wunsch von Daniel Heiniger.
Café Hirt, einfach lecker
Heute waren wir mal wieder im Restaurant-Café Hirt in Frauenfeld. Wir gehen sehr gerne dorthin. Die Räumlichkeiten erinnern ein wenig an Cafés zu Omas Zeiten, einfach gemütlich. Das Personal ist nicht aufgesetzt höflich, sondern ehrlich gastfreundlich, eine Eigenschaft, die heutzutage nicht mehr überall anzutreffen ist.
Die Speisekarte ist saisonal und klein, aber sehr fein. Zum Café gehört eine Bäcker- und Konditorei, alles wird selber gemacht und Ideen der Kunden werden durchaus auch umgesetzt, so wie es bei uns der Fall war.
Beim vorletzten Besuch, ich sah verführerische "Berliner" im Schaufenster liegen, fragte ich nach Berlinern mit Eierlikör gefüllt. Ich habe solche in der Schweiz noch nicht gesehen, aber in Norddeutschland sind sie rund um Silvester der Renner. Der Inhaber war von der Idee recht angetan und versprach solche Berliner zu Ostern herstellen zu wollen. Ich war wirklich sehr positiv überrascht.
Heute, einige Wochen später waren wir wieder spontan im Café Hirt und der Inhaber kam uns auch gleich freudestrahlend entgegen. "Wir haben Ihre Idee umgesetzt und seit kurzem Berliner mit Eierlikörfüllung im Angebot. Die sind sooo fein." Wir nahmen Platz für ein gemütliches Abendessen und bestellten zum Mitnehmen zwei Berliner mit Eierlikörfüllung. Der Inhaber persönlich brachte diese uns und gab sie uns als "Provision" gratis mit.
Was ein bißchen schade ist, Café Hirt hat leider in der Woche nicht mehr bis 22:00 Uhr geöffnet, sondern nur bis 18:00 Uhr. Ausnahme sind die Freitage, da haben sie bis 22:00 Uhr geöffnet und diesen März gibt es jeden Freitagabend ab 18:00 Uhr ein Erdbeerenbuffet, alles rund um die Erdbeere. Sehr empfehlenswert.
Achja, mein Mann bestellte sich als Vorspeise eine Spargelcremesuppe und ich bestellte frech einen zweiten Löffel dazu und dann bekamen wir zusammen diesen Teller
Mein Tipp in Frauenfeld: Restaurant-Café Hirt