Ich bin kein Mensch – Neulich am Parkplatzautomat

Neulich stellte ich mein Auto auf einem öffentlichen Parkplatz ab. Parken ist dort für eine Stunde kostenlos, man muß aber dennoch ein Parkticket ziehen, damit die Ordnungshüter Knöllchen verteilen können, wenn man nachgewiesenermaßen länger als eine Stunde parkt.

Parken ist allerdings ab 19:00 Uhr kostenlos, von daher braucht man ab 18:00 den Parkscheinautomaten nicht mit Geld zu füttern, wenn man länger als eine Stunde sein Fahrzeug dort stehen lassen möchte.

Vor mir stand ein Mann am Parkscheinautomat und versuchte diesen vergeblich mit Geld zu füttern. Ich grummelte in meinen nicht vorhandenen Bart, daß es sinnvoll sei die kurzgehaltenen Parkplatzbestimmungen zu lesen, ab 18:00 braucht man kein Geld mehr fürs Parken zu investieren.

Die Tasten der dortigen Parkscheinautomaten sind schon recht betagt und funktionieren nicht mehr so richtig, auch die Software des Automaten bestätigt das Klischee des langsamen Schweizers. Man muß, um an ein Parkticket zu gelangen, die Parkplatznummer mittels der betagten Zahlentastatur eingeben. Bis die erste Zahl nach dem Tippen auf der Anzeige erscheint, und das kann jeder gern selber nachprüfen, vergehen ca. 2 Sekunden, dann kann man die zweite Zahl eingeben, da die Parkplatznummern dort alle zweistellig sind. Wieder ca. zwei Sekunden warten und dann soll man auf den großen grünen Knopf für Quittung klicken. Irgendwann setzt sich der Drucker des Automaten in Gang und es kommt endlich das begehrte Ticket heraus.

Ich war aus welchen Gründen auch immer etwas in Eile und weil der Parkautomat so entsetzlich langsam war, beschimpfte ich das arme Gerät. Ich beschimpfte es nicht sehr, aber doch etwas. Hinter mir stand mein Mann und dahinter ein weiterer Parkkunde.

Endlich rückte der Parkautomat mit dem typisch schweizer Klischee das kostenlose Ticket aus und ich wandte mich zum gehen. Da vernahm ich, daß mein Mann doch etwas ungehalten mit dem fremden Mann sprach. Dieser fremde war der Meinung, daß Deutsche wohl einfach zu doof sind, Parkautomaten zu bedienen.

Nunja, ich fragte den Herren dann, ob er ein Problem hätte. Mit hochrotem Kopf verneinte er das zwar, aber er setzte dann noch nach, daß Menschen sehr wohl in der Lage seien, den Parkautomaten zu bedienen. Ich meinte dann nur recht trocken: "Oh cool, ich bin ihrer Meinung nach kein Mensch sondern ein Alien." Grinste frech, sein Gesicht wurde dunkelrot und weg war er.. 

 

 

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lecker schmecker Landgasthof Wartegg

Letzten Samstag hatten wir was zu feiern und aus diesem Anlaß sind wir in den Landgasthof Wartegg in Wigoltingen gegangen.

Ich sag nur… köstlich, lecker, hmm… Ein paar mal waren wir ja schon da gewesen, aber nicht zu oft, damit das Besondere auch immer das Besondere bleibt.

Diesmal fand im Wartegg eine Küchenparty statt. Jeder Gast konnte und durfte sein Aperitif in der Küche zu nehmen und er konnte, wenn er wollte seine Mahlzeiten direkt in der Küche abholen und damit auch gleich bei der Zubereitung der Speisen zuschauen.

Als sei das nicht genug, konnte man so oft man konnte und der Magen noch wollte, sich all die Köstlichkeiten aus der Küche holen oder aber auch kommen lassen. Besonders angenehm ist die familiäre Atmosphäre des Landgasthofes, man wird mit Namen angesprochen und auch innerhalb der Inhaberfamilie und dem Personal herrscht ein angenehm freundschaftlicher Ton.

Dieses Mal war unser Besuch also nicht nur kulinarisch ein Erlebnis, sondern auch ein aktives Erlebnis. Einfach wunderbar.

Produkte aus der Region derart köstlich und kreativ zu bereitet, das verdient sich einen Eintrag in meinen kleinen Blog.

Danke für diesen schönen Abend an die Familie Frei und ihren Angestellten, ihr macht nen tollen Job und wir freuen uns schon aufs nächste Mal.

Der Landgasthof Wartegg ist Mitglied in der Gilde. Die Gilde hat gewisse Regeln definiert, die ein Restaurant erfüllen muß um an die begehrten Kronen zu gelangen. Gilde-Restaurants erkennt man an der Kochmütze.

 

 

 

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Dialekt – keine schweizer Erfindung

Ich leb ja nun schon bald 10 Jahre in der Schweiz. Genauergesagt in der Deutschschweiz und wenn mir hier eines aufgefallen ist dann das, daß viele Deutschschweizer meinen in Deutschland würde man nur Hochdeutsch sprechen, höchstens regional eingefärbt, aber auf jedenfall verständlich.

Aber Achtung, werte Deutschweizer, dem ist nicht so und um es zu belegen, hier zwei kleine einfache Dialekttests… 

 

Viel Spaß beim Raten:
 
 
 
 
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Echt falsch, aber echt jetzt…

Dann und wann und nicht gerade selten kommt es vor, daß mein geliebter Göttergatte einen recht langen Arbeitstag hat.

Dann und wann, aber eher selten kommt es an solchen Tagen vor, daß ich ihn vom Bahnhof abhole und wir dann in einem kleinen aber feinen Café – Restaurant einkehren und dort lecker speisen.

Also das Abholen kommt weitaus häufiger vor, das lecker Speisen eher seltener, nicht daß ich falsch verstanden werde ;)

Heute war auch wieder so ein Tag und nach der köstlichen Speise gönnten wir uns noch einen Espresso als krönenden Abschluß. Der eine oder andere weiß es schon, ich bin eine echte Süße und so geht bei mir kein Espresso ohne drei Tütchen Zucker über die Lippen. Meistens sind solche Zuckertütchen eher wenig originell beschriftet, aber diesesmal war der Werbetext der Zuckermühle Rapperswil so bemerkenswert, daß ich ein solches Tütchen abfotografierte…

 

 

 

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IKEA, Star Trek und Damentoilette

Wir waren heute in dem großen schwedischen Möbelhaus, einfach mal so zum Stöbern und weil wir noch Servietten brauchten.

Natürlich geht kein Ikea-Besuch ohne Köttbullar im Ikea-Restaurant. Da wir zu einer recht günstigen Uhrzeit in Ikea waren, war es auch nicht so voll und wir fanden reichlich leere Tische zur Auswahl. An einem nahmen wir Platz und verspeisten unsere Portion Köttbullar mit Pommes und zumindest ich hatte da noch Preiselbeeren dabei. Nach dem Spätmittagessen oder war es ein Frühabendbrot, so genau kann man es nicht sagen, brachte mein Herzallerliebster das Tablett zur Tablettrückgabe. An dem Tisch hinter uns saßen zwei ältere Damen. Damen im Sinne des Wortes. Sorgfältig gewählte Garderobe, noch sorgfältiger aufgelegtes Make Up und wirklich sehr sorgfältig frisierte Haare. Wie ich mich nun also Richtung Ausgang drehte und dabei mein Blick auf die Damen fiel, fühlten diese sich ermuntert mich anzusprechen.

Man stelle sich die Fragestellerin mit dem Ricola-Dialekt vor, den ich leider nicht so niederschreiben kann, wie er sich in natura anhört. 

Dame: „Entschouldigen Sie… Was ist das fürr ein Zeiche uf ihrem T-Shirt?“

Ein kurzen Moment brauchte ich, um die Frage zu verstehen, zu verarbeiten und dann eine Antwort zu geben. Köttbullar machen träge.

Ich: „Das ist von Star Trek.“

Verständnisloser Blick von der Dame und im Gegensatz dazu ein völlig überzeugtes ich-habs-doch-gewußt: „Ahhh… ja.“ Ihr Blick blieb aber verständnislos und fragend. Ein kurzer visueller Scan meinerseits ließ mich folgern, möglicherweise wissen die Damen eher den ursprünglichen deutschsprachigen Titel der Serie von 1966 – 1968, also setzte ich noch ein: „Vielleicht kennen sie es als Raumschiff Enterprise.“ nach.

Jetzt setzte bei den Damen ein Denkprozess ein, ihr Arbeitsspeicher durchwühlte ihre Festplatte: Partition: TV-Serien, Ordner: 70er Jahre. An ihrer Mimik konnte ich nun erkennen, daß sie sich erinnerten und zugleich waren sie enttäuscht. Nun fing ich an zu krümeln und die restliche Zeit in Ikea spekulierten mein Allerliebster und ich, für was für eine wichtige Persönlichkeit mich die Damen wohl hielten.

Einstimmig kamen wir auf Sonderbotschafterin der UN

Auf meinem Kapuzenpulli, in Neudenglisch heißen die Dinger Hoodie, ist das Logo der UFP abgebildet. Die United Federation of Planets

 

 

Und ja, mit ein bißchen Phantasie könnte man das Logo der UFP mit dem Logo der United Nations verwechseln.

 

 

Hach und dann ich noch mit meiner Konfirmantenblase. Am Ende der Jagd auf Servietten, bei der zufälligerweise sich gleich noch Stuhlauflagen mit in die Tasche gestürzt hatten, mußte ich auf Toilette.

Zum Glück bietet Ikea mehr als reichlich Bedürfnisanstalten für beide Geschlechter an. Reingestürmt…. Hach fertig… Hände waschen und in diesen coolen Dyson-Händetrockner Hände gefönt, wie schön. Zeitgleich verließ eine Mutter mit ihren beiden Töchtern den Toilettenraum. Die Kinder waren irgendwas bei drei und sechs Jahre alt. Das ältere Mädchen drehte sich keck zu mir um und meinte: „Du muschest uf de Dschents (Gents) Toiläddä.“ Im ersten Moment, wie so oft wenn ich mit Dialekt konfrontriert wurde, hab ich erstmal nix verstanden und anscheinend sah die Mutter das riesige Fragezeichen über meinem Haupte schweben, denn sie sagte dann zu ihrer Tochter mit stark abgeflachten Dialekt: „Die dörf scho au, desch is a Frau.“ Tochter: „Abrr d’hätt kei lange Haarre.“ Mutter: „Die hätts frisch gschnitte, die wär wieder lang.“

Ja ja, wenn man seinen Kindern den Geschlechtsunterschied mithilfe von Haartrachten erklärt, kanns dann und wann zu Konfusion führen.

 

 

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