Dumm gelaufen – Schlüsselbeinbruch

 

Dumm gelaufen – Schlüsselbeinbruch

10.08.2008 Abreisetag vom ConQuest 08.

Voller Freude und aus reinem Übermut machte ich eine Flugrolle. Leider hatte ich dabei völlig vergessen, daß mein Körper erheblich älter ist als mein Geist und da passierte es.

Als meine Schulter unsanft den Weideboden berührte, war ein Knacken zu hören, ganz so wie wenn man einen Bleistift zerbricht. Nur sekunden Bruchteile später war auch schon der Schmerz da, der irgendwie seltsam taub wirkte. Die Muskulatur sendete einen zerreißenden Schmerz an meine Denkzentrale. Irgendwie gelang es mir aufzustehen und zu unserem Lager zu gelangen.  Auf dem Weg dahin machte ich noch Übungen mit dem linken Arm. Wie weit komm ich nach oben, nach vorn, nach hinten und zur Seite?

Und immer noch war der Schmerz irgendwie taub, wurde aber irgendwie deutlicher und deutlicher und ich hatte dazu ein loses Gefühl in der Schulter. Zerborstene Knochenenden, die aufeinander reiben und irgendwie die Schulter nicht mehr so richtig in Form halten.

„Ich glaub, ich muß zu den Sanis. Hab Unsinn gemacht.“ Mehr Infos wollte ich nicht geben. Die Sanis waren eigentlich schon abgerückt, bis auf einen. Er erkannte mit einem Blick auf meine Schonhaltung (Arm angewinkelt vor dem Körper gehalten) sofort, was los war. Es wurde ein Krankenwagen gerufen, den man sich im Nachhinein hätte sparen können. Jede kleinste Bodenwelle bedeutete Schmerzen, da hätt mich auch mein Mann ins Krankenhaus fahren können, wäre ungefähr 500,-€uro billiger geworden.

Im Krankenhaus dann ein Röntgen, was nur bestätigte, was ich schon beim Aufprall verspürte. Clavikula-Fraktur (Schlüsselbeinbruch).

Ich bekam ein starkes Schmerzmittel und mir wurde ein sogenannter Rucksackverband angelegt. Den Rucksackverband trägt man ca. 4 Wochen, dann ist der Knochen stabil, aber man ist danach noch nicht schmerzfrei. Durch die starke Schonhaltung, die ich leider zu lange einhielt, entwickelte sich im betroffenen Arm eine Thrombose. Nun schlucke ich für ca. drei Monate ein Rattengift, welches mein Blut dünn hält und natürlich in der Humanmedizin nicht Rattengift genannt wird.

Schmerzmittel habe ich nach ca. 6 Wochen komplett ab gesetzt und nun heißt es einfach abwarten, bis man irgendwann wieder völlig schmerzfrei ist und volle Bewegungsfreiheit hat.

Schlüsselbeinbruch, so sagt man, sei einer der schmerzhaftesten Brüche. Ich weiß natürlich nicht, wie sich ein Arm- oder Beinbruch anfühlt, aber im Gegensatz zum Arm- oder Beinbruch, kann man ein Schlüsselbein nicht fixieren und die ständige Bewegung (auch wenn man nur den anderen Arm benutzt, die Bewegung überträgt sich leider auch auf die gebrochene Seite), läßt einen recht lange sehr sehr starke Schmerzen verspüren…

 

 

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