Ja ja, jeder kennt ihn, den alten Spruch: „Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben.“ Und was man alles erleben kann.
Nun sind seit dem letzten Urlaub ja doch schon so einige Wochen vergangen. Hunderte Bilder warten drauf, sortiert und bearbeitet zu werden, aber bis man sich dazu aufgerafft hat…
Immerhin raffe ich mich gerade dazu auf, wenigstens etwas über das Erlebnis „First Class“ zu erzählen. In dieser Klasse fliegt man ja auch nicht jeden Tag und wir werden es zukünftig wohl auch eher selten machen.
Alles fing mit dem Gedanken an, also vor allem mein Mann machte sich Gedanken darüber. First Class und bezahlbar scheinen zwei Begriffe zu sein, die sich einander ausschließen. Aber nach einigem Rumgeknobel fand er dann doch einen Weg, wie es gehen würde und es klappte. Man muss einfach nur eine völlig bekloppte Route fliegen, dann zahlt man ggf. nur ein Drittel dessen was ansonsten ein First Class Flug kostet.
So ein First Class Flug fängt nicht mit dem Einsteigen in den Flieger an, sondern schon vorher beim Check-In. Man darf an den Check-In-Schalter gehen, der nie eine Warteschlange hat und man bekommt Priority-Aufkleber ans Gepäck gepappt, damit diese besonders schnell am Zielflughafen aufs Band gepackt werden.
Man hat Priority-Zugang zur Sicherheit, dort stehen in der Regel auch eher wenige Leute an oder, wenn man ab Frankfurt fliegt, geht man direkt zum Terminal 1 in die First Class Lounge und dann wird man direkt beim Betreten der Lounge gecheckt und da ist dann überhaupt keine Schlange. Man betritt das Gebäude und schon beim Betreten trat uns eine freundliche junge Frau entgegen, die sich höflich vorstellte und uns zur Sicherheitskontrolle (nur wenige Schritte weiter) brachte. Das Handgepäck wurde auf das bekannte aber einzige Rollband gelegt und durch das Röntgengerät geführt. Der Sicherheitsangestellte drehte den Monitor so, dass wir zuschauen konnten und erklärte uns, was man so alles auf dem Röntgenbild sehen kann. Natürlich muss man auch durch den Metalldetektor gehen, aber erwartungsgemäß war bei uns nichts auffällig.
Die Reisepässe hatte die junge Dame schon vorher an sich genommen und man kann den Aufenthalt in der Lounge genießen.
Nachdem wir eine Sitzgruppe für uns gefunden hatten, wurde uns sogleich Getränke angeboten, ebenso wie die Möglichkeit zu duschen oder ein Wannenbad zu nehmen.
Wir entschieden uns für die Dusche. Herrlich. Das Duschbad (jeder bekam ein eigenes zugewiesen) war sehr groß. Ich bin nicht zuverlässig im Schätzen, aber ich würde sagen, dass es sicher 15m² groß war. Intelligent gestaltet, mit einer Sitzbank und Kleiderhaken, Bademantel und Schlappen. Natürlich auch einer Toilette und einem Waschbecken mit großem Spiegel und natürlich entsprechend hochwertige Pflegeprodukte.
In der Lounge befindet sich auch ein bedientes Restaurant mit Speisekarte, allerdings ohne Preise, denn auch das ist inbegriffen, ebenso wie alle Getränke, egal ob alkoholisch oder nichtalkoholisch.
Ja, so lässt es sich leben und reisen.
Irgendwann ist dann Boardingzeit und in Frankfurt erhält man dann seine Reisepässe samt Boardingkarte und wird mit einer schicken Limusine direkt zum Flieger gefahren.
In Zürich man zu Fuß zum Flieger.
Boarding erfolgt über einen eigenen Eingang (Finger) und man wird herzlich und warm von der Kabinencrew empfangen. Auf dem Weg Zürich – Los Angeles sind wir mit einer Boeing 777 (Swiss) geflogen, hatten die Sitzplätze K1 und K2. Die Sitze sind noch mal etwas breiter als in der Business Class. Der Sitzbereich erstreckt sich über mehr als drei Fenster und natürlich lassen sich die Sitze in jede nur erdenkliche Form bringen.
Für den Nachtflug wird der Sitz in ein richtiges Bett verwandelt. Das heißt, dass der Sitz wird nicht nur ganz flach gemacht wird, es wird außerdem auch eine Matratze drauf gelegt, mit einem Laken bezogen und man erhält eine richtige Bettdecke und Kopfkissen.
Schlafanzug und Hausschuhe sind natürlich auch dabei, das bekommt man auch auf einem Tagflug und natürlich darf man den Schlafanzug, der in guter Qualität daherkommt, behalten.
Die erste Klasse umfasst bei Swiss als auch bei Lufthansa acht Sitzplätze und es stehen zwei Flugbegleiter zur Verfügung und zeitweise auch noch der Kabinenchef/die Kabinenchefin.
Der Kabinenchef begrüßt die Fluggäste auf einer sehr persönlichen Ebene und man wird wärend der gesamten Reise auch immer mit Namen angesprochen.
Auf dem Flug von Los Angeles nach Frankfurt stellte sich bei mir die Begrüßung wie folgt dar: Der Kabinenchef begab sich in die Hocke um mit mir, da ich saß, auf Augenhöhe zu sein und dann stellte er sich vor: „Guten Tag, mein Name ist Herr XY und Sie Frau XY, sind eine Trill.“ Japp, er war ein Trekkie und wie ich im Nachhinein erfahren habe, sind auch viele Piloten begeisterte Star Trek Fans. Herrlich.
Kaum hatte man seinen Champagner geschlürft und der Flieger abgehoben, kam auch schon die erste kleine Köstlichkeit zu Essen. Sozusagen der Gruß aus der Küche, wie man es von guten Restaurant her kennt.
Das Essen in der ersten Klasse ist nicht nur für das Auge, sondern auch wirklich lecker und man kann meistens sogar noch Nachschlag haben. Abgesehen von den Hauptmahlzeiten, kann man auch noch Zwischenmahlzeiten bekommen, frisches Obst, Getränke nach Wahl und nach einem Nachtflug bekommt man sogar frisch zubereitetes Rührei mit knusprigen Speck zum Frühstück.
Auch nach Landung kann man als Fluggast der First Class in die Lounge gehen und sich dort nochmals verwöhnen lassen.
Hoffentlich war dieses Erlebnis kein einmaliges Erlebnis
Und natürlich haben wir mehr als nur ein Bild gemacht. Klick, hier ist die Galerie
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