Covid-19 – zweite Impfung

Terrazeit: 29.05.2021

Gestern erhielt ich meine zweite Impfung (BioNTech/Pfizer) und damit bin ich jetzt wohl komplett „gechipt“.
Auch diesmal, war es ein sehr freundliches Erlebnis. Die MitarbeiterInnen im Impfzentrum in Weinfelden waren alle gut gelaunt und ein lustiger Smalltalk war auch drin. Meine Impfreaktion war, anders als beim ersten Mal, kaum der Rede wert. Bis auf den üblichen sich steigernde Schmerz im Oberarm war nichts.
Müdigkeit ordne ich der ungewohnten frühen Aufstehzeit zu und Kopfschmerzen bekomme ich auch gerne vom Wetter.
Heute, der Tag danach, bin ich nicht müde und habe nur Kopfschmerzen, aber da hilft dann auch mal eine Schmerztablette.

Immunologen sagen, dass man nach durchlebter Infektion und vollständiger Impfung besonders sicher sei. Ich bin guter Dinge.
Verschwörer sagen, dass man zwei Jahre nach der Impfung stirbt, wer’s glaubt.

Ich freue mich jetzt drauf, dass die Normalität so nach und nach wieder hergestellt wird. :)

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Anstecken? Ich arbeite an einer Tankstelle…

Terrazeit: 09.12.2020

Ich wurde vor nicht allzu langer Zeit mal gefragt, wie ich mir den Virus einfangen konnte.
Hier mal mein Erlebnis von nicht Mal 20 Minuten in der Öffentlichkeit in einer kleineren Stadt in der Schweiz.
Bei einem Elektrofachhändler steht eine Frau ohne Maske an einem Fotoautomaten. Ich bin irritiert, denn in der Schweiz gilt in allen Kantonen und Geschäften Maskenpflicht. Also spreche ich einen der Mitarbeiter an, der schaut kurz rüber und meinte dann lapidar: „Wissen wir, wir haben die Dame auch schon darauf angesprochen.“
Naja, bin dann rasch und ohne etwas zu kaufen wieder aus dem Laden gegangen und frage mich, wenn es Pflicht heißt und nicht Empfehlung, warum nutzt man nicht sein Hausrecht und bitte die Dame, den Laden zu verlassen?
Abgesehen davon begegnen einem zu Hauf Leute, die mit der Maske nur den Mund aber nicht die Nase bedecken.
Kurz danach, ich hab anderswo das Gewünschte gefunden und kaufen können, stehe ich vor den Fahrstühlen, um damit zur Tiefgarage der kleinen Mall zu gelangen.
Einer hält, stehen aber schon drei Leute drin und auf allen Fahrstühlen steht, dass nur zwei Personen zugleich den Fahrstuhl nutzen dürfen, also winke ich ab und ernte Augenrollen.
Der nächste Fahrstuhl ist leer, ich steige ein und  fahre nach unten. Erster Halt ein älteres Ehepaar (geschätzt über 70) fragt höflich, wieviel Leute mitfahren dürfen. „Leider nur zwei…“ Sie bleiben draußen stehen, haben es nicht so eilig.
Nächster Halt, eine Frau mit Tochter (ca. 12 Jahre steigt ein).
Ich: „Dürfen eigentlich nur zwei Leute in den Fahrstuhl, steht ja dran.“
Sie: „Ich arbeite an einer Tankstelle.“ Ich denke bei mir, was für ein Glück, dass ich keine Tankstellen mehr benötige.
Ich: „Ich hatte den Virus schon.“ hoffe insgeheim auf Abschreckung, weil sie auch dicht bei mir stand, dabei ist der Fahrstuhl groß genug für einen ordentlichen Abstand.
Sie: „Ich trage ja eine Maske.“
Ich: „Ihre Tochter aber nicht.“
Sie, dann schon sehr zickig: „Na dann bleiben Sie doch zu Hause.“
Waren schon beim Verlassen des Fahrstuhls, ich: „Halten Sie sich an die Regeln.“ Und denke bei mir, jetzt hat ihre Tochter direkt von Mama gelernt, dass man sich gar nicht an Regeln halten muss, hoffe insgeheim, dass sie das neu Gelernte zu Hause direkt umsetzen wird, die nächsten paar Teenager-Jahre…

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Wenn die Nase erblindet- Covid 19

Terrazeit: 24.11.2020 noch 27 Tage bis zur Wintersonnenwende und einige Zeit nach dem Ereignis.

Ungefähr vier Tage bevor die Nase blind wurde, hatte ich tagsüber leichtes Fieber. Nur ein zwei Mal ganz kurz, um die 37°C. Es fühlte sich eher wie eine der berüchtigten Hitzewallungen an, die man während der Wechseljahre durchlebt. Die kommenden vier Tage hatte ich kein Fieber mehr, nur hin und wieder das Gefühl, dass der Blutdruck etwas zu niedrig ist. Nichts was einem beunruhigen könnte.
Dann kam Tag Fünf. Mittagessen schmeckte wunderbar und nachmittags dann roch ich plötzlich nichts mehr. Gar nichts. Weder intensiven Kaffeeduft, noch starkes Minzöl. Völlig egal wie dicht ich mit der Nase ran ging.  Das hatte auch Einfluss auf den Geschmack. Ich schmeckte nur noch salzig, süß, bitter und sauer, sonst nix. Die Nasenschleimhäute brannten und dann war der Geruchsinn einfach weg.
Erst war ich erschrocken, dann neugierig und experimentierfreudig.
Augen zu, Mund auf. Senf schmeckt vor allem sauer, ich habe letztendlich Senf auch nur an seiner Textur erkannt, denn fühlen kann man mit der Zunge ja immer noch. Kaffee ist einfach nur bitter, Schokolade süß und bitter, aber ohne Schokoladengeschmack. Apfel, je nach Sorte und Reifegrad sauer oder weniger sauer aber kein Apfelgeschmack. Brot hat einen Hauch von Salz, mehr aber auch nicht und ansonsten ist es einfach nur irgend etwas geschmackloses im Mund.
Ich war bisher in meinem Leben selbst bei stärksten Erkältungserkrankungen nie ohne Geruchssinn. Ich habe eine sehr feine Nase, was nicht immer zum Vorteil ist.
Nach der Neugierde und dem Herumexperimentieren kommt die Angst. Man hat Angst davor auf einer Intensivstation zu landen, künstlich beatmet zu werden und sollte man überleben, die langwierige Heilungsphase. Emotionale Achterbahn mit mehr Talfahrten als Bergauffahrten. Ein Damoklesschwert, welches sich nicht immer ausblenden lässt.
Man hört auch viel mehr in sich rein, als in normalen Zeiten. Man wertet einfach alles als Symptom, was man in normalen Zeiten gar nicht wahrnehmen würde.
Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob das kalte Gefühl, was ich während dieser Zeit im hinteren Rachenbereich fühlte real und ein Symptom war.
Ich wurde auch recht appetitlos, Appetit wird anscheinend nicht unerheblich auch durch den Geruchssinn gesteuert.
Ca. vier  Tage nach Geruchsverlust, es war ein nebliger kalter Abend, ich machte die übliche Gassirunde mit den Hunden, nahm ich durch den geöffneten Mund Rauchgeruch war. Das erste Lichtlein und das kam nicht durch die Nase, es kam durch den Mund. Irgendwer in der Nachbarschaft hatte seinen Kamin entzündet. In dem Moment wollte ich mich freuen, aber ich traute da mich noch nicht.
Ein Tag später abends, ich hatte mir während dieser Zeit angewöhnt jeden Tag mehrmals am Minzöl zu schnuppern, roch ich das erste Mal sehr zart die Minze des Öls. Ich musste mit der Nase sehr dicht an die Flaschenöffnung herangehen, aber das war dann doch sehr eindeutig. Die Riechzellen der Nase nahmen, erst zaghaft zwar, aber zunehmend ihre Arbeit auf. Bis zur vollständigen Wiederherstellung des Geruchssinns und ich mir sicher war, dass es so ist, sind seit dem Brandgeruch drei Tage vergangen.
Insgesamt dauerte die Infektion, wenn ich den Tag mit leicht erhöhter Temperatur als Tag eins nehme, 13 Tage.

Während dieser 13 Tage und auch Tage danach noch, bin ich nicht einkaufen gegangen.
Ich habe ausreichend Vorräte im Keller und hätten die nicht gelangt, hätte ich im Internet bestellt und mir über den Postwege was kommen lassen.
Gassigehen ist allerdings kein Problem gewesen, ich lebe am Rande eines kleinen Dorfes und kann gut rausgehen ohne auf Menschen zu treffen. Das ist für mich auch wichtig, als Diabetiker muss man sich regelmäßig bewegen.
Wie, wann und wo ich mich angesteckt haben könnte? Keine Ahnung, ich habe immer artig meine Maske auf, beim Einkaufen, aber andere Leute leider nicht immer.  Aber ich könnte nicht sagen, in welchem Supermarkt ich mich angesteckt haben könnte.
Das tückische ist ja auch die Inkubationstzeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum ersten Symptom. In dieser Zeit ist man selber hochansteckend, weiß es aber nicht.
Es ist einfach schwierig und ich kann nur appellieren, bitte haltet euch an die Regeln und wenn es soweit ist, lasst Euch impfen.
Ich habe einfach nur Glück gehabt, dass es so glimpflich ausgegangen ist, andere haben nicht so viel Glück.

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Mein Geburtstag – tolle Überraschung

Terrazeit: 20.03.2020

Gestern hatte ich Geburtstag und eigentlich war, wie immer, wenn einer von uns beiden Geburtstag hat, fein Essen gehen.
Das ist unser Feiertagsritual. Wir schenken uns nichts, aber wir haben drei Tage im Jahr, an denen wir uns in einem feinen Restaurant kulinarisch besonders verwöhnen lassen. Das sind unser beide Geburtstage und unser Hochzeitstag.
Dieses Jahr funkte uns der Corona-Virus dazwischen. Immer mehr Maßnahmen wurden ergriffen, um uns, die Bevölkerung, vor Ansteckung zu schützen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann auch Restaurants geschlossen und somit war klar, kein lecker Essengehen an meinem Geburtstag. Schade. Dachte ich. Wetter war übrigens fabelhaft, ca. 21°C im Schatten, blauer Himmel, Sonnenschein.
Glücklicherweise leben wir in einem kleinen Häuschen, haben ein kleines Gärtchen und Terrasse. Für eine kleine freundliche Nachmittagsknabberei deckte mein Mann unseren kleinen Gartentisch ein, öffnete ein Fläschchen Wein und ließ von Spotify Piano Lounge Musik erklingen. So kann man seinen Geburtstagsnachmittag bestens genießen.

Später folgte noch die Abendgassirunde und dann, so dachte ich, würde ein gemütlicher Fernsehabend das Ende meines Geburtstages einläuten.
Dachte ich!
Da klingelte es an der Tür und Christoph Frei, Küchenchef und Gastgeber, des Landgasthof Wartegg stand vor der Tür.
Dabei hatte er eine große orangenfarbene Wärmebox und eine silberne Alubox.
Da hatte doch mein Mann tags zuvor heimlich den Lieferservice des Restaurants angerufen und mal eben ein Vier-Gänge-Menü für uns bestellt und das stand jetzt servier bereit in den Boxen. Ich freu mich auch jetzt noch beim Schreiben wie ein kleines Kind über diese wunderschöne Überraschung. Natürlich wurden alle einzuhaltende Abstände zwischen uns und  Herrn Frei den Bestimmungen gemäß eingehalten, will sich ja niemand anstecken oder das Virus weitergeben, falls es einer von uns haben sollte. So gab es nur eine zum Gruße erhobene Hand und kein Handshake. Gesundheit hat immer Vorrang.

Vorspeise 1: Zanderfilet auf Mango-Papaya-Salat für mich, Tatar für meinen Mann.

Vorspeise 2: Hummersuppe für mich, Rieslingsuppe für meinen Mann

Hauptgang, Filet auf Gemüse, Kartoffeln und ausgesprochen leckere Soße. Das Fleisch war butterzart.

Dessert, Sorbet und irgendwas mit Schokolade, jedenfalls auch irre lecker…

Bin jetzt noch ganz hin und weg. Danke!

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