„Schweiz, wach auf.“ Aus der Sicht eines Asylanten

 

Im folgenden hat Daniel Stricker den Blogeintrag von Kazem El Ghazzali  auf seine Bitte hin übersetzt. Der erst 21Jährige ist ein marokkanischer Atheist, der aus Marokko fliehen musste und nun über seine Erfahrungen in der Schweiz berichtet.
Daniel Stricker publiziert diesen Artikel trotz seiner Brisanz auf Freidenker.TV weil es hier durchaus um freidenkerische Themen geht: Konflikte zwischen Kulturen und Religionen, Menschenrechte, Redefreiheit. Mir ist aber durchaus bewusst, dass dieser Artikel viel innenpolitischen Sprengstoff birgt. Hätte ein Schweizer diesen Artikel geschrieben, würden ihm wohl alle möglichen Dinge unterstellt. Dass Kazem El Ghazzali ohne Rücksichtnahme auf sein eigenes Asylverfahren über die Missstände berichtet, zeugt von genau jener Zivilcourage, die ihn vor ein paar Monaten gezwungen hat, aus seinem Heimatland zu flüchten.
 
Wenige Kilometer von Lausanne befindet sich eine der wichtigsten Auffanglager für Flüchtlinge in der Schweiz. Meine Reise hierhin war nicht einfach, musste ich doch über vier Stunden lang am Genfer Flughafen warten und infolge der Belastung und der Verwirrung wäre es mir nicht möglich gewesen ins Stadtzentrum zu gelangen, wäre da nicht ein Polizist gewesen, der mir kostenlos ein Zugticket verschaffte mitsamt einer Karte, die mir den Weg nach Vallorbe wies, der letzten Station auf der Eisenbahnlinie, die zum Auffanglager führt.
Dort sollte ich, anders als erwartet, eine Woche verbringen, die mich all meine vorgefassten Meinungen zum Thema Asylsuche hinterfragen lassen sollte.
Ehrlich gesagt, war ich dermassen gespannt auf diese neue Erfahrung, da ich dachte, es würde mir die Möglichkeit geben, Aktivisten und politische Dissidenten zu treffen. Intellektuelle, die verfolgt wurden und vor politisch motivierten Haftstrafen aus ihren Heimatländern fliehen mussten; denn wenn man den UN-Asylartikel liest, denkt man nicht für eine Sekunde daran, dass Diebe, Drogendealer, illegale Immigranten und Kriminelle, die sich der Justiz entziehen wollen, jene sind, die davon profitieren. Aber leider ist genau das der Fall, und während meinem Aufenthalt im Aufnahmezentrum habe ich selber mit Menschen zusammengewohnt die sehr traurige Geschichten erfunden haben um die Behörden zu täuschen und das Aufenthaltsrecht in der Schweiz zu erlangen. Und um die medizinische und finanzielle Hilfe – welche vor allem mit dem Geld der Schweizer Steuergelder bezahlt wird – in Anspruch zu nehmen.
Es ist wirklich schmerzhaft und traurig zu sehen, wie diesen Leuten ein Recht gewährt wird, das sie nicht verdienen während andere, die in höchster Not sind und des Schutzes bedürften, sich weigern die Schweiz oder ein anderes europäisches Land auf illegalem Weg zu betreten weil sie das Hoheitsrecht dieser Länder nicht verletzen wollen. Nur um es klarzustellen: Es ist nicht meine Absicht, nur die negativen Aspekte der Asylsuche aufzuzählen. Ich habe nichts dagegen, alle Menschen als Erdbewohner zu kategorisieren. Ich selber betrachte mich als Universalbürger, und als ich mich entschlossen habe für meine Sache zu kämpfen, habe ich meine Ideen hartnäckig verteidigt, einfach deshalb weil sie ihre Legitimation aus der Allgemeingültigkeit beziehen und nicht aus der engen Sichtweise einer bestimmten Ideologie.
 
Ist es nicht wunderschön, wie ein Vogel zu leben, in der Lage zu sein, überall hinzufliegen wo immer und wann immer du willst sobald du dich eingeschränkt oder bedroht fühlst? Das bedeutet auf keinen Fall, dass einen das daran hindert, sein neues Land zu respektieren sich jener Umgebung anzupassen, in welcher du Schutz suchst. Dieses Phänomen  möchte ich im folgenden genauer beleuchten, da es einer genaueren Erörterung darüber bedarf, welche politischen Massnahmen zu ergreifen sind um die Werte der Schweiz zu schützen. Werte, die der Demokratie und den Menschenrechten zugrunde liegen.
 
Einige meiner Schweizer Freunde sind stolz auf ihre Gesetze, die über die reine Gleichbehandlung der Geschlechter hinausgingen um Frauen in vielen Lebensdingen mehr Rechte zu gewähren. Zu den schrägsten Dingen, die meine Aufmerksamkeit erregten, gehören die Fälle einiger Asylsuchenden aus Nordafrika, die mir persönlich erklärt haben, wie sie die für die Immigration zuständigen Bundesbehörden hereingelegt haben indem sie vorgaben, dass sie aus einem Land mit politischen Uunruhen wie Libyen oder Tunesien geflüchtet sind obwohl sie grösstenteils aus Marokko und Algerien stammten. Dies nur um ihre Chancen auf  Gewährung des Niederlassungsrechts zu erhöhen. Dabei haben sie während den Gesprächen ein paar Krokodilstränen vergossen – nur um danach lautstark sexuelle Beleidigungen über die Interviewer oder die Übersetzer vom Stapel zu lassen.
Während meines Aufenthalts im Auffanglager sind die meisten Flüchtlinge tagsüber nach Lausanne gefahren ohne jemals für ihr Billet zu bezahlen. Und als sie mich gesehen haben wie ich ein Billet gekauft habe, hat das auf sie einen sonderbaren, lächerlichen Eindruck gemacht. Denn in ihren Augen ist das Zugfahren in der Schweiz für sie gratis – und nicht nur das: Sie nehmen sich auch noch das Recht, den Kondukteur anzuschreien wenn sie beim Schwarzfahren erwischt wurden. Denn ihm oder ihr blieb nichts anderes übrig als sie bei der nächsten Station zum Aussteigen zu zwingen, worauf sie einfach den nächsten Zug bestiegen bis sie schliesslich ihren Zielort erreicht haben. Unter den Flüchtlingen in der Schweiz ist es eine verbreitete Vorstellung, dass "wer Alkohol und Essen kauft, es nicht verdient, als Mann bezeichnet zu werden". Die Alternative zum Kaufen ist natürlich Stehlen und viele von ihnen sind ziemlich glücklich darüber dass es ziemlich einfach ist, Läden in der Schweiz zu plündern. Es gibt sogar Stadtteile, wo Diebe ihre gestohlenen Sachen (Kleider, Handys und andere elektronischen Geräte) zu sehr tiefen Preisen verkaufen. Und hier muss ich fragen: Warum schreitet die Polizei nicht ein? Nicht alle Asylsuchenden in der Schweiz bekommen den Flüchtlingsstatus gewährt aber sie bekommen eine sechsmonatige Aufenthaltsberechtigung. Warum die damit zufrieden sind? Weil sechs Monate für einen Drogendealer oder professionellen Dieb genügen um durch ihre Aktivitäten ein ziemlich beträchtliches Vermögen anzuhäufen. Ganz zu schweigen davon, dass alle Asylsuchenden berechtigt sind, im Falle einer Ablehnung ihres Gesuchs ein Widerspruch zu erheben und ihren Antrag von neuem stellen können, was ihren Aufenthalt auf bis zu vier Jahre verlängert! Seien Sie nicht verwundert dass viele von ihnen durch ihre ursprünglichen Kulturen beeinflusst sind, die den Schweizer Werten in den meisten Fällen komplett widersprechen. Zu diesen Werten gehören Sauberkeit und Hygiene. Werte, die für jemanden, der sich gewohnt ist, höchstens einmal im Monat zu baden, in öffentlichen Parks und an Hauswände uriniert, oder Bier trinkt und die Flasche auf das Trottoir schleudert, kaum oder gar nicht respektiert werden können. Hass auf die Schweizer ist unter einer gewissen Kategorie von Asylsuchenden gang und gäbe: Aus ihrer Sicht sind alle Schweizer rassistisch und islamophobisch, woraus sie aus ihrem religiösen Standpunkt heraus die Rechtfertigung ableiten für ihr Plündern und Vandalieren gegen jene, die aus islamischer Sicht Ungläubige sind. Und hier muss ich erneut fragen: wie kann die Schweiz ihre Grenzen vor muslimischen Extremisten schützen, die Teil von terroristischen Gruppierungen mit zerstörerischen Absichten sein könnten? Dies umso mehr als die meisten Asylsuchenden keine offiziellen Papiere haben, die Identität oder Herkunftsland bescheinigen!
 
Es wäre wunderbar in einer Welt ohne Grenzen und Staatsverträge zu leben, die die Reisefreiheit der Menschen einschränken. Aber wir müssen anerkennen, dass alle Länder die Pflicht haben, das Leben ihrer eigenen Bürger zu verbessern.
Es ist eine moralische Verpflichtung des Westens, anderen Ländern dabei zu helfen, Menschenrechte und individuelle Freiheiten durchzusetzen, bilden diese doch die Grundlage für ökonomische und kulturelle Entfaltung. Die Zuwanderung von Menschen aus unterentwickelten Ländern löst langfristig ihre Probleme nicht. Denn so werden sie lediglich exportiert.
 
Übersetzung aus dem Englischen: Daniel Stricker
 
 
 
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Kacem El Ghazzali: Liebe Schweiz, hier meine Ansichten über die Burka

 

Vor ein paar Wo­chen war Kacem ein­ge­la­den zu ei­ner Ver­samm­lung der Frei­den­ker­ver­ei­ni­gung der Schweiz, er wurde von Da­niel Stri­cker be­glei­tet, ei­nem Blog­ger und Youtuber, der außerdem Prä­si­dent der Frei­den­ker­ver­ei­ni­gung in St. Gal­len (Ostschweiz) ist.

Wäh­rend ihrer Zug­reise dis­ku­tier­ten sie ein Do­ku­ment welches von der Freidenkervereinigung vor­be­rei­tet wurde, be­tref­fend ei­ner In­itia­tive der SVP, die ein ge­setz­li­ches Ver­bot der Burka in der Schweiz for­dert.

Daniel Stricker hatte Be­den­ken, be­son­ders weil das Thema eng ver­bun­den ist mit Fra­gen der Men­schen­rechte, wie die per­sön­li­che Frei­heit und dem Recht der Frauen, sich an­zie­hen zu dür­fen, wie sie möch­ten usw.

Er war aber auch völ­lig ein­ver­stan­den mit dem Stand­punkt der lo­ka­len Frei­den­ker: “Ich bin ge­gen die Burka, aber auch ge­gen das Ver­bot der Burka, weil das in der Schweiz schlicht noch kein Pro­blem ist. Die Par­teien des rech­ten Flü­gels (de­ren Mit­glie­der unter anderem auch Chris­ten sind) wol­len ein Thema dar­aus ma­chen, um Stim­men zu ge­win­nen."

Als Mensch mit is­la­mi­schem Hin­ter­grund, der die im­pli­zite Be­deu­tung der Burka ver­steht, ant­wor­tete Kacem ihm:

Für mich er­zwingt die Burka die Un­gleich­heit der Ge­schlech­ter und die Ver­ach­tung der Frau. Ich würde so­gar sa­gen, dass sie ihre Exis­tenz­ver­leug­nung ist, und eine Ver­leug­nung ih­res Rech­tes, Raum in der Öffent­lich­keit ein­zu­neh­men.

Es ist, als ob der Is­lam, mit sei­ner Hi­jab und Burka uns sa­gen wollte, dass der nor­male Platz der Frau zwi­schen den Mau­ern ih­res Zu­hau­ses ist, weg von den neu­gie­ri­gen Au­gen der Ge­sell­schaft.

Ein Ver­such, sie zu iso­lie­ren und sie ih­res Rechts zu be­rau­ben, Er­fah­run­gen und Er­leb­nisse mit der Ge­sell­schaft aus­zu­tau­schen, zu kom­mu­ni­zie­ren und Freund­schaf­ten zu schliessen.

Wie also kön­nen wir eine solch schwere Be­ein­träch­ti­gung der Rechte der Frau in west­li­chen Ge­sell­schaf­ten zu­las­sen, ohne je­den Ver­such, eine solch rück­wärts­ge­rich­tete und kranke Kul­tur zu be­kämp­fen? Eine Kultur, welche die Frauen auf ein Loch für Sex re­du­ziert, eine Ma­schine, die zur Fort­pflan­zung und zum Ko­chen dient. Ihre  Ge­schlechts­ge­nos­sin­nen hingegen, stehen im Wes­ten mit Män­nern auf al­len in­tel­lek­tu­el­len und künst­le­ri­schen Fel­dern im Wett­be­werb. Viel­leicht ak­zep­tie­ren wir, mit viel Schmerz und Trauer, wie Frauen Burka tra­gen im TV oder im In­ter­net, in Saudi Ara­bien, Af­gha­nis­tan oder Iran…

Je­doch sol­che Skla­ve­rei sich in west­li­che Län­der wie die Schweiz ein­schlei­chen zu las­sen un­ter der Maske des­sen, dass man al­ter­na­tive Kul­tu­ren re­spek­tie­ren wolle, wäre nicht ak­zep­ta­bel. Wie kann ich eine Kul­tur re­spek­tie­ren, die den Wert der Frauen de­gra­die­rt und sie ih­rer Grund­rechte be­raubt?

Es ist, als würde man Re­spekt vor dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ver­lan­gen oder vor der Stei­ni­gung im Iran!

 Of­fen ge­sagt, ist dies ein Ver­such, den gu­ten eu­ro­päi­schen Ge­schmack zu ver­der­ben, in­dem die Kul­tur des Hi­jab und der Burka in den Wes­ten ex­por­tiert wird. Die westliche Kultur, die in die­ser Sa­che seit der Re­nais­sance Fort­schritte er­zielt hat auch Dank der vielen Op­fer der fe­mi­nis­ti­schen Bewegungen.

Die Burka, eine Verschleierung, ist ein großes Si­cher­heits­ri­siko im so­zia­len Mi­lieu. In das Gesicht eines Menschen zu schauen ist der beste Weg ei­nen Men­schen zu er­ken­nen, seine Stimmung aufzunehmen. Das Sehen des Gesichtes hilft, Menschen untereinander zu kommunizieren. Das Gesicht eines Menschen drückt per Mimik Emotionen aus, Freude, Furcht, Wut, Angst, Glück. Wie kann ich mich etwa in ei­nem Bus si­cher füh­len, wenn die Per­son ne­ben mir ihr Ge­sicht ver­steckt, und ich nicht ein­mal si­cher sein kann, ob es sich da­bei um ei­nen Mann oder eine Frau han­delt, ei­nen Freund oder ei­nen Feind?

“Hi­jab und Burka tra­gen auch ge­fähr­li­che re­li­giöse und ras­sis­ti­sche Bot­schaf­ten: Ein der­art ge­klei­de­tes Mäd­chen ver­mit­telt die Idee, dass sie nur ei­nen Mus­lim hei­ra­ten würde oder je­mand, der zum Is­lam kon­ver­tiert ist. Dies könnte eine mögliche Integration in die westliche Kultur behindern oder zumindest erschweren. Je­der Mus­lim er­war­tet, dass seine Schwes­ter (so­wohl im re­li­giö­sen als auch im wört­li­chen Sinne) nur ei­nen Mus­lim ge­bärt, und das ist auch der Grund, wes­halb diese „Klei­der­mode“, eben Burka und ähn­li­ches, in Schu­len und Aus­bil­dungs­stät­ten, so­wie an an­de­ren so­zia­len und öffent­li­chen Or­ten, ver­bo­ten wer­den sollte. Die Hi­jab, ob­wohl mit ei­ner ähn­li­chen Kon­no­ta­tion ver­se­hen, bleibt eine mo­de­rate Form is­la­mi­scher Be­klei­dung, und ob­wohl ich auch diese Prak­tik nicht son­der­lich mag (wa­rum, um der Gleich­heit wil­len, be­de­cken denn nicht auch mus­li­mi­sche Män­ner ihre Haare?), so denke ich nicht, dass eine ge­setz­li­che Re­ge­lung zum heu­ti­gen Zeit­punkt er­stre­bens­wert ist. Ich muss dazu sa­gen, dass ein ge­setz­li­ches Ver­bot nicht ge­nü­gen würde, das Pro­blem zu lö­sen: Der Is­lam muss re­for­miert wer­den, so dass mus­li­mi­sche Frauen die­sel­ben Rechte wie nicht-Muslime ha­ben kön­nen… und so dass die al­ten Leh­ren er­neu­ert wer­den, weil sie in die Ver­gan­gen­heit ge­hö­ren, wo­ge­gen die Zu­kunft der Frei­heit ge­hört, der Gleich­heit und den Men­schen­rech­ten. Aber weil es scheint, als gäbe es keine Neugestaltung und In­tel­lek­tua­li­sie­rung in­ner­halb des is­la­mi­schen Kör­pers, ist die ge­setz­li­che Lö­sung die ein­zig mögliche.

Wäh­rend mei­nes Be­su­ches in Zü­rich war ich über­rascht, Burka tragende Frauen mit ihren Kindern am Fluss (Limmat) sitzen zu se­hen. Die Szene er­schien mir so exo­tisch, ob­wohl ich doch den An­blick von Frauen in Hi­jab und Burka in mei­nem Hei­mat­land Ma­rokko ge­wöhnt war. Ich hatte nicht er­war­tet, dass eine so kranke Men­ta­li­tät über seine Gren­zen hin­aus­geht und al­les wie Krebs infiziert.

Es ist nicht eine not­wen­dige Prak­tik der Re­li­gion, wie es viele ex­tre­mis­ti­sche Lehr­meis­ter dar­stel­len, son­dern in ih­rer jet­zi­gen Form viel­mehr eine jün­gere Er­fin­dung der sa­la­fis­ti­schen Glau­bens­rich­tung. Ähn­li­che Klei­dungs­for­men exis­tier­ten lange vor dem Is­lam und auch in ver­wand­ten Zi­vi­li­sa­tio­nen, aber als sie da­mit be­gan­nen diese in der mus­li­mi­schen Be­völ­ke­rung zu ver­brei­ten, hat sie nie­mand auf­ge­hal­ten. Statt­des­sen wur­de die neue Be­klei­dungs­for­m von vie­len be­grüßt als eine Mög­lich­keit, Frauen zu ver­skla­ven und ihre Be­we­gun­gen einzuschränken.

Ei­nige Leute sa­gen, dass die Burka in der Schweiz nicht als Phä­no­men be­zeich­net wer­den kann, die ein ge­setz­li­ches Ver­bot recht­fer­tigt, aber wa­rum denn nicht? Wa­rum müs­sen wir war­ten, bis das Pro­blem tat­säch­lich ein ver­brei­te­tes Phä­no­men wird, mit ei­ner brei­ten Ba­sis an Un­ter­stüt­zern, und dann wäre die Her­aus­for­de­rung noch viel grös­ser, und es wäre noch viel schwie­ri­ger die Burka ge­setz­lich zu ver­bie­ten?

Es wäre wei­ser, die Burka und ähn­li­che kul­tu­relle Prak­ti­ken, die den Wert der Frauen de­gra­die­ren und ihre Frei­heit ein­schrän­ken, von An­fang an zu verbieten.

Ich flehe die Men­schen­rechts­ak­ti­vis­ten an, diese Phä­no­mene so­zial und his­to­risch zu dis­ku­tie­ren, be­vor sie ein po­si­ti­ves oder ne­ga­ti­ves Ur­teil fäl­len, statt die Me­tho­den der sport­li­chen Kri­tik zu be­nut­zen, welche schwach sind und nicht ak­zep­ta­bel. Das Tra­gen der Burka er­scheint viel­leicht wie ein Recht, das ge­schützt wer­den muss, aber Tat­sa­che ist, dass es nichts mehr ist als eine Ma­ni­fes­ta­tion ne­ga­ti­ver und in­hu­ma­ner Kultur.

 


Die­ser Ar­ti­kel wurde auf Eng­lisch ver­fasst von Ka­cem El Ghaz­zali. Der Ori­gi­nal­text kann auf sei­nem ei­ge­nen Blog nach­ge­le­sen wer­den. Diese Über­set­zung er­folgte auf sei­nen Wunsch von Daniel Heiniger.

 

 

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