Tote schreien nicht

 

Tote schreien nicht

Lecker zieht der Duft von Haus zu Haus
Ahnungslos zieht manch einer seine Nase kraus

Und Wasser sich im Munde sammelt
Gedanken sich in Hunger wandelt

Schließt man die Augen und stellt sich vor
Zu hören das Zischeln und Brutzeln in seinem Ohr

Wie die Hitze den Saft durch die Haut treibt
hoch spritzt und wieder fällt dann auf den Leib

Doch Haar, welches nicht entfernt wurde
Kräuselt sich in der Hitze zu Tode

Und bald schon wird aus leckrem Bratenduft
Düster schwarzer Gestank, fast wie aus einer Gruft

Und im Geiste so eben noch freudig den Braten sehend
Sieht man nur noch verkohlte Reste, Gestank vorüberwehend

Ein Flämmchen neckisch über die Nasenspitze huscht
Verwandelt in ein loderndes Flammenmeer, der Haarbusch

Die Lippen nun schwarz verkohlt geöffnet zum stummen Schrei
Die Augen verkocht zum unkenntlichen Brei

Und beendet ist erst das grausame Flammenfest
Wenn zurückbleibt nur ein kleiner glühender Rest

Und in der Ofenkammer gespenstischem Licht
Wissen wir, Tote schreien nicht….

 

25.04.2003

 

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Der Vergewaltiger

 

Der Vergewaltiger

 

 

Du lächelst mich an
Dein Körper verführt
Ich press mich an Dich ran
Dein Blick hat mich berührt

 

Meine Hand sanft über Deine Brüste streicht
Deine Lippen so groß und schön
Ich mache Deine Beine breit
Und lustvoll hörst Du mich stöhn’

 

Schön eng bist Du, ich dring in Dich ein
Gegen Deine Fesseln wehrst Du Dich
Und ich weide mich an Deiner Pein
Dank Knebel höre ich Dein Wimmern nicht

 

Wie Du im Geiste aufschreist
„Du Schwein!!!“
Hilflos, Du mich aufgeilst
Und ich stoße immer wieder rein

 

Irgendwann laß ich von Dir ab
Still weinst Du
Wünscht mir das Grab
Vielleicht laß ich Dich in Ruh’

 

Es war für mich nur ein kurzer Augenblick
Für dich ists ab nun lebenslang
Ich hatte Befriedigung, ein echter Kick
Deine Seele spürt einen mörderischen Drang

 

Am nächsten Tag ich zur Arbeit gehe
Ich freue mich auf den Abend schon
Dann, wenn ich Dich wieder sehe
Und hole mir meinen geilen Lohn

 

Du bist nun auf immer mein
So wars schon immer, so soll es sein
Dem Manne untertan so recht- und würdelos
Das ist Dein künftiges Leben, das ist Dein Los

 

 

April 2008 oder älter

 

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