Das Video ist sooooo genial, das muß man einfach verbreiten…
Von Dieter Nuhr
Nein. Und damit könnte dieser Artikel eigentlich auch schon wieder enden…
Aber heutzutage muss man auch dem gesunden Menschenverstand selbstverständliche Tatsachen begründen. Der Mensch ist zwar in der Lage, jeden hirnverbrannten Unsinn zu glauben (Wundertaten, Verschwörungstheorien, Bankberatung). Das Einsichtige aber, das physikalisch Reale will ihm nur ungern ohne Begründung einleuchten: Ein Kleid in Größe 36 ist schön. Passt aber nicht zu 88 Kilogramm Körpergewicht, es sei denn, die Dame ist 3,28 Meter hoch und kauft gerade ein eigentlich knöchellanges Kleid als Minirock. Es ist einfach eine Tatsache: Berge lassen sich nicht aufgrund von Geisteskraft verschieben. Und Hüftringe verschwinden nicht durch Anprobieren. Es ist erstaunlich, dass in unseren scheinbar so aufgeklärten Zeiten immer noch Menschen an Auferstehungen, göttliche Eingebungen oder Wunderheiligungen glauben, ja nicht nur das! Zweifler werden gerne noch als Blasphemiker, Ketzer oder Teufel gebrandmarkt. Man erkennt daran: Glauben darf dem Wissen widersprechen. Wer aber dem Glauben Wissen entgegensetzt, kommt in die Hölle. Warum? Weil Glauben viel schöner ist als Wissen!
Man glaubt gern, wenn die Geschichte schön ist und tröstlich. Wer mit Inbrunst erklären kann, wie der heilige St. Jodelbert einst zwei fromme Töchterlein eines armen Schneiders aus einer unterirdischen Höhle befreite, indem er einem Engel folgte, der ihm den Weg zeigte, wird in weinende Augen von Gläubigen blicken.
Vielleicht wird vor Ort eine kleine Kapelle mit einer Reliquie an den Heiligen erinnern. Man wird seinen kleinen Finger in einem Goldkästchen aufbewahren und an Fronleichnam durch das Dorf tragen. Kein Mensch wird fragen, ob der Heilige wirklich gelebt hat, und wer sich die Mühe gemacht hat, vor seiner Beerdigung den kleinen Finger abzuschneiden. Derartiges gehört jedenfalls in unserer Familie nicht zu den üblichen Bräuchen. Es gibt Heilige in der katholischen Kirche, von denen in verschiedenen Kirchen bis zu dreißig kleine Finger aufbewahrt werden. Muss man deshalb zweifeln? Sind Gottes Wege nicht wundersam? Und kann, wer Wunder wirkt, nicht auch Finger multiplizieren?
Wer behauptet, eine offensichtliche Realität wie die erste Mondlandung habe nie stattgefunden, wird nicht für verrückt erklärt, sondern gilt als kritischer Denker. Sicher, der Funkverkehr der Astronauten war weltweit abhörbar und zu orten, und nicht einmal die Russen haben den Erfolg von Apollo 11 geleugnet. Aber wer glaubt schon, was Fakt ist.
Fakt ist, wir glauben nur, was wir nicht wissen. Insofern versetzt der Glaube mit Sicherheit auch Berge, zumindest bis sich der Nebel verzieht und man aus der Almhütte heraussehen kann: Alles wie vorher. Der wahrhaft Gläubige aber lässt die Augen verschlossen und sagt: Ich weiß, sie sind verschwunden. Ich muss die Augen nicht öffnen, um zu glauben. Solche Menschen sollte man nicht zwingen…
Nachdruck erlaubt mit Angabe der Quelle: Praxis Aktuell, AOK Unternehmermagazin
Gesehen auf Atheist Media Blog
Najut, ganz neu ist der Beitrag nicht, aber ich finde ihn gut
Die Geschichte von Hank
Heute Morgen klingelte die Türglocke. Als ich die Tür öffnete, sah ich ein gut gekleidetes Paar vor der Tür stehen. Der Mann sprach zuerst:
John: Hallo, ich bin John, und dies ist Mary.
Mary: Hallo! Wir möchten Sie dazu einladen, zusammen mit uns den Arsch von Hank zu küssen.
Ich: Bitte was?! Wovon reden Sie? Wer ist Hank, und warum sollte ich seinen Arsch küssen wollen?
John: Wenn Sie Hanks Arsch küssen, dann gibt er Ihnen eine Million Euro, und wenn nicht, dann wird Hank die Scheiße aus Ihnen heraus prügeln.
Ich: Was? Ist diese eine Art bizarre Erpressung eines sich ausbreitenden Mobs?
John: Hank ist ein milliardenschwerer Philanthrop [Menschenliebhaber – der Übers.]. Hank baute diese Stadt. Hank besitzt diese Stadt. Er kann tun und lassen, was er will, und er möchte Ihnen eine Million Euro geben, aber er kann es nicht, bis Sie nicht seinen Arsch küssen.
Ich: Das ergibt für mich keinen Sinn. Warum …
Mary: Wer sind Sie, dass sie Hanks Geschenk so hinterfragen? Möchten Sie keine Million Euro? Ist es das nicht wert, seinen Arsch ein wenig zu küssen?
Ich: Mag ja sein, wenn es legal ist, aber …
John: Dann kommen Sie mit uns und küssen Sie seinen Arsch.
Ich: Küssen Sie Hanks Arsch oft?
Mary: Ja, sehr oft …
Ich: Und hat er Ihnen eine Million Euro gegeben?
John: Nein, tatsächlich bekommt man das Geld erst, wenn man die Stadt verlässt.
Ich: Warum verlassen Sie dann nicht sofort die Stadt?
Mary: Sie können die Stadt nicht verlassen bis Hank es Ihnen sagt, sonst bekommen Sie kein Geld, und Hank prügelt die Scheiße aus Ihnen heraus.
Ich: Kennen Sie jemanden, der Hanks Arsch geküsst hat, die Stadt verließ und eine Million Euro bekam?
John: Meine Mutter hat Hanks Arsch jahrelang geküsst. Sie hat letztes Jahr die Stadt verlassen, und ich bin sicher, sie hat ihr Geld bekommen.
Ich: Haben Sie mit ihr darüber gesprochen?
John: Selbstverständlich nicht. Hank erlaubt das nicht.
Ich: Wieso glauben Sie daran, dass Sie tatsächlich das Geld bekommen, wenn Sie niemals mit jemandem gesprochen haben, der es gekriegt hat?
Mary: Nun, Sie bekommen etwas von ihm, bevor Sie die Stadt verlassen. Vielleicht bekommen Sie eine Gehaltserhöhung, vielleicht gewinnen Sie etwas in der Lotterie, oder vielleicht finden Sie einen Zwanzig-Euro-Schein auf der Straße.
Ich: Was hat das mit Hank zu tun?
John: Hank hat da "gewisse Verbindungen".
Ich: Tut mir Leid, aber das hört sich an wie ein bizarres Hütchenspiel.
John: Aber es geht um eine Million Euro, wie kann man das dem Zufall überlassen? Und bedenken Sie, wenn Sie nicht Hanks Arsch küssen, dann wird er die Scheiße aus Ihnen heraus prügeln.
Ich: Also, wenn ich vielleicht mit Hank rede, und ich die Details direkt von ihm höre …
Mary: Niemand sieht Hank, niemand spricht mit ihm.
Ich: Wie können Sie dann seinen Arsch küssen?
John: Manchmal werfen wir ihm nur einen Kuss zu, manchmal denken wir an seinen Arsch. Manchmal küssen wir Karls Arsch und er gibt es für uns weiter.
Ich: Wer ist Karl?
Mary: Einer unserer Freunde. Er hat uns alles über das Küssen von Hanks Arsch gelehrt. Dazu mussten wir ihn nur ein paar Mal zum Essen einladen.
Ich: Und Ihr habt ihm einfach jedes Wort geglaubt, als er sagte, dass es einen Hank gibt, dass er will, dass Ihr seinen Arsch küsst, und dass Hank Euch dafür belohnt?
John: Oh nein! Karl hat vor Jahren einen Brief von Hank bekommen, in dem Hank ihm alles erklärt hat. Hier ist eine Kopie des Briefes, sehen Sie selbst.
Von Karls Schreibtisch:
1. Küsse Hanks Arsch und er gibt dir eine Million Euro, wenn du die Stadt verlässt.
2. Trinke Alkohol in Maßen.
3. Prügle die Scheiße aus den Leuten heraus, die nicht sind wie du.
4. Iß das Richtige.
5. Hank hat diese Liste selbst diktiert.
6. Der Mond ist aus grünem Käse.
7. Alles was Hank sagt, ist wahr.
8. Wasche stets deine Hände, bevor du das Badezimmer verlässt.
9. Trinke keinen Alkohol.
10. Iß Wiener auf süßem Brötchen, aber keine Gewürze.
11. Küsse Hanks Arsch oder er prügelt die Scheiße aus dir heraus.
Ich: Das scheint mir auf Karls Briefpapier geschrieben zu sein.
Mary: Hank hatte gerade kein Papier.
Ich: Ich habe den leisen Verdacht, dass dies mit Karls Handschrift geschrieben wurde.
John: Aber natürlich, Hank hat es ihm diktiert.
Ich: Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass niemand Hank zu sehen bekommt?
Mary: Heute nicht mehr, aber vor Jahren schon. Da hat er zu einigen Leuten gesprochen.
Ich: Ich dachte, Sie hätten erzählt, dass Hank ein Menschenliebhaber ist. Was ist das für ein Philanthrop, der die Scheiße aus Leuten herausprügelt, die anders sind als er?
Mary: Das ist der Wunsch Hanks, und Hank hat immer recht.
Ich: Woher wollen Sie das wissen?
Mary: Punkt 7 der Liste sagt, dass Hank immer die Wahrheit spricht. Das reicht mir als Antwort!
Ich: Vielleicht hat Karl sich das alles bloß ausgedacht?
John: Niemals! Punkt 5 besagt, dass Hank die Liste selbst diktiert hat. Nebenbei, Punkt 2 besagt: "Trinke Alkohol in Maßen", Punkt 4 besagt, "Esse das Richtige" und Punkt 8 sagt "Wasche stets deine Hände, bevor du das Badezimmer verlässt".
Jeder weiß, dass das richtig ist, daher muss auch der Rest wahr sein.
Ich: Aber Punkt 9 besagt "Benutze keinen Alkohol", was nicht ganz zu Punkt 2 passt, und Punkt 6 behauptet, dass der Mond aus grünem Käse besteht, was nun völlig falsch ist.
John: Es gibt keinen Widerspruch zwischen 9 und 2, 9 macht Punkt 2 nur klarer. Was den Punkt 6 betrifft: Sie waren niemals auf dem Mond, also können Sie nichts darüber mit Sicherheit sagen.
Ich: Wissenschaftler haben mit sehr großer Wahrscheinlichkeit festgestellt, dass der Mond aus Gestein besteht …
Mary: Aber sie wissen nicht, ob dieses Gestein von der Erde stammt, oder aus dem Weltraum, also könnte es sich genauso gut um grünen Käse handeln.
Ich: Ich bin da kein Experte, aber ich denke, die Theorie, die besagt, dass der Mond irgendwie von der Erde "eingefangen" wurde, wurde widerlegt. Aber auch wenn man nicht weiß, woher das Gestein kam, dann wird daraus nicht einfach Käse.
John: Ha! Sie haben gerade zugegeben, dass auch Wissenschaftler Fehler machen, aber wir wissen, dass Hank immer recht hat!
Ich: Wissen wir das wirklich?
John: Aber natürlich wissen wir das, Punkt 5 sagt es uns.
Ich: Sie sagen. Hank hat immer recht, weil die Liste es besagt, die Liste ist richtig, weil Hank sie diktiert hat, und wir wissen, dass die Liste richtig ist, weil die Liste dies behauptet. Das ist zirkuläre Logik, nichts anderes als wenn man sagt: "Hank hat recht, weil Hank sagt, dass er recht hat".
John: Nun begreifen Sie es! Es ist für uns immer eine große Belohnung, wenn jemand Hanks Denkweise begreift.
Ich: Aber … na, egal. Was hat es mit den Wienern auf sich?
Mary: (errötet)
John: Wiener, auf süßem Brötchen, keine Gewürze. Das ist Hanks Art. Alles andere ist falsch.
Ich: Was ist, wenn ich kein süßes Brötchen habe?
John: Kein süßes Brötchen, keine Wiener. Ein Wiener ohne süßes Brötchen ist falsch.
Ich: Kein Gewürz? Keinen Senf?
Mary: (sieht sehr betroffen aus)
John: (schreit) Kein Grund, solche Sachen zu sagen! Gewürze aller Art sind falsch!
Ich: Also käme ein großer Haufen Sauerkraut mit gehackten Wienern nicht in frage?
Mary: (steckt ihre Finger in ihre Ohren) Ich höre gar nicht hin. La la la, la la, la la la.
John: Das ist ekelhaft. Nur ein abnormer Bösewicht würde das essen …
Ich: Das ist aber gut! Ich esse es fast jeden Tag.
Mary: (fällt in Ohnmacht)
John: (fängt Mary auf) Nun, wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich mit Ihnen nur meine Zeit verschwende … Wenn Hank die Scheiße aus Ihnen herausprügelt, dann zähle ich mein Geld und lache. Ich küsse Hanks Arsch für Sie, Sie brötchenloser, gehackte Wiener-und-Sauerkraut-essender Mistkerl.
Mit diesen Worten zieht John Mary in ihr wartendes Auto, und sie brausen davon.
(Autor der Geschichte: Jim Huber, © 1996-2002. Übersetzung aus dem Englischen: Volker Dittmar.)