USS Iowa

 

=/\= Quartier Commander Tarses USS Iowa =/\=

Ich stand vor der Tür des Commanders mit einem Kribbeln im Bauch wie ein terranischer Teenager. Auch die Weisheit und Gelassenheit meines Symbionten kam nicht gegen die Schmetterlinge an, die im meinem Bauch wild umher flatterten. Meine Hand hatte das Sensorfeld des Türsignals noch nicht wieder verlassen, als sich die Tür auch schon öffnete. Unsere Blicke trafen sich und dieses wortlose Verstehen war wieder da. Genau wie bei dem “Leichenschmaus”. Dieses Verstehen und die Vertrautheit, die es wohl nur unter verliebten vereinigten Trills gab. Wir standen uns gegenüber und keiner von uns regte sich, keiner wollte das Band das uns verband durchtrennen. Irgendwann ging ein Crewmitglied den Gang entlang und wie aus einer tiefen Trance erwacht zwang ich meinen Blick an Commander Tarses vorbei und betrat sein Quartier. Die Tür schloß sich hinter mir. Und erstmal wieder war eine kleine Distance zwischen uns. Beide hatten wir wohl den gleichen Gedanken. Den Gedanken an Später. Wenn unsere Schiffe wieder getrennte Kurse einschlagen würden und wir uns für sehr lange Zeit nicht sehen würden. Das Quartier war erfüllt von einem besonderen Zauber, ein Zauber der von uns beiden ausging. Ein Zauber der vollkommenen Harmonie. Commander Tarses führte mich in den Wohnraum, welcher angefüllt war mit einem angenehmen Duft und leise zauberhafte Klänge erreichten mein Ohr. Nur eine einzige Kerze erleuchtete den Raum. Auf dem Tisch fanden sich Speisen, die eine sinnliche Verführung der Zunge sein würden. Wir standen uns nahe gegenüber ich hatte meinen Kopf gehoben, um ihn in seine wunderbaren braunen Augen zu schauen. Augen mit einer Tiefe in denen man ertrinken konnte. Augen die schon viel gesehen hatten, als Augen des Symbionten. Die viel sehen würden und die verstanden. All das las ich in seinen Augen. Leise strich sein Atem über mein Gesicht, angenehm und sanft. Seine Hände legten sich um meine Taille und zart berührten seine Lippen meinen Mund. Ein Kuß unschuldig und rein. Ich war nicht fähig zu reagieren, ja nicht einmal den Kuß konnte ich erwidern, zu sehr war ich gefangen in diesem unglaublichen Moment. Zu sehr hatte ich Angst, diesen Moment zu stören, also ließ ich es einfach geschehen. Als sich seine Lippen wieder von meinen lösten, rann eine Träne einsam über meine Wange. Eine Träne des höchsten Glücks und der tiefsten Trauer. Tobias lächelte mich verstehend an und wir setzten uns an den Tisch. Wirklich hungrig war ich nicht, ich war zu sehr gefangen in dieser Stimmung. Und so aß ich nur einige wenige Happen. Ich schmeckte nicht einmal was ich da aß. Jedoch im nachhinein waren es Köstlichkeiten, die frisch zubereitet worden waren, denn kein Replikator des Universums war in der Lage solche Kreationen geschmacklicher Vollkommenheit zu erschaffen. Wir wechselten während des Essens ein paar Worte. Unwichtiges, Belangloses. Und schnell verstummte unsere verbale Konversation wieder. Das gesamte Quartier war erfüllt mit diese magischen Spannung, die nur darauf wartete sich endlich entladen zu können. Formvollendet um eine Überleitung zu schaffen forderte mich Commander Tarses zu unserem letzen Tanz auf. Es war das gleiche langsame Stück, wie auf der Blutschwinge. Der Tanz welcher dieses Leidenschaft füreinander in uns entfachte. Engumschlungen bildeten unsere Körper eine Einheit wie auch zugleich unsere 4 Seelen eine Einheit bildeten. Wir waren eins, ein Gedanke. Aus dem langsamen wiegenden Schritte heraus ließen wir unsere Kleidung zu Boden gleiten. Ohne den Rhythmus des Tanzes zu verlieren halfen wir uns aus unserer Kleidung. Unsere Haut berührte sich an so vielen Punkten wie es nur möglich war. In uns herrschte nur noch der Wunsch nach der totalen Verschmelzung. Ähnlich wie ein Formwandler sich nach der großen Vereinigung sehnte, strebten auch wir nach Vereinigung, nach dem Einssein. Mit einer Zartheit, die so unbeschreiblich ist, die so viel Lust auslöste wie ich sie nicht zu beschreiben vermag, erkundeten wir unsere Körper mit unseren Händen, unseren Lippen… . Und schon längst auf dem Boden liegend strahlten wir eine Hitze ab, eine besondere Hitze, die sich nur nach der Vereinigung in eine wohlige Wärme wandeln würde. Immer wieder zögerten wir den Moment der Vereinigung hinaus. Die Verschmelzung, um zusammen als Einheit das höchste der Gefühle zu erleben. Der Punkt, der eine Ewigkeit dauern soll aber leider nur sehr kurz war. Seidig vor Schweiß schimmerte unsere Haut und wohlige Schauer der Lust überschwemmte unsere Körper. Und dann kam der Moment der Verschmelzung. In anfänglich langsamen rhythmischen Bewegungen vollzogen wir immer wieder die Vereinigung, längst hatten wir unsere Gedanken unseren Verstand zum Schweigen gebracht. Wir befanden uns in einem Meer aus Gefühlen und der völligen Ekstase. Keine Gedanken nur Emotionen. Alles um uns herum verschwand, es gab jetzt nur noch uns. Und gemeinsam überrollte uns sie Welle. In einem Schrei entluden und offenbarten wir uns. Engumschlungen lagen wir keuchend auf dem Boden. Meine Beine umschlangen seine Hüften hart uns fest mit zärtlicher Gewalt und nie wieder wollten sie ihn loslassen. Nie wieder….. .


Die Computerstimme weckte uns. Engumschlungen und vereinigt waren wir eingeschlummert. Nun schreckten wir auf. Nur ungern löste ich meine Umklammerung, denn das bedeutete die Trennung. Wir wußten nicht, ob wir uns jemals wieder so nahe kommen würden, oder ob wir uns je wieder sahen in diesem Leben. Nachdem wir uns geduscht und angezogen hatten standen wir uns gegenüber. Mit allen Sinnen mit jeder Faser unseres Seins nahmen wir den flüchtigen Zauber der vergangenen Nacht auf. Niemals mehr würden wir unsere absolute Vereinigung vergessen. Das Gefühl von Liebe und Trauer in einem teilten wir von nun an und würde ein Bestandteil unseres Lebens sein. Noch ein letztes Mal tauchte ich in die Tiefen seiner braunen Augen ein noch ein letztes Mal nahm ich seinen Geruch auf, spürte ich die Wärme seiner Haut und dann drehte ich mich um und verließ sein Quartier.

 

 

 
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